bildleister litaratur gerda sengstbratl

 

"Wunderl", Marta Press, Hamburg 2014
Die Prosa spürt Ahnenkult, Knochenanbetung und Wundergläubigkeit in Österreich nach und kreist um Variationen von ‚Leopold’.

In dem Projekt werden Aspekte des Sesshaften und des Nichtsesshaften einerseits, sowie der Auslöschung und Ignoranz gegenüber Verfolgung andererseits umkreist. Es geht um das Individuum und Gesellschaftsprozesse im Privaten, wie im Öffentlichen, aber auch um Hoffnungspotentiale, Rettungsmanöver und Wunder, sowie deren Konservierung und um Pseudowunder.

Von Neugeborenen tropft es. Sie sind noch nass von der Ewigkeit. Auch Lene trug diese Spuren. Allerdings wurde sie in eine Fleischersippe geboren, wo die Menschen im Inneren Gefrierfächer tragen. Deshalb sah kein Mensch das Nass am frischen Kind.

Die Autorin arbeitet seit Jahren  konsequent und kontinuierlich an programmatisch ausgerichteten literarischen Projekten: Sie verknüpft stets das Spirituelle mit dem Politischen, ihre Arbeit schillert nachhaltig - gerade weil die unter der jeweiligen inhaltlichen Oberfläche liegende Spur so absichtsvoll ist. Was Sengstbratl macht, ist politische Arbeit im literarischen Kontext. Und sie tut es auf erfrischend kurzweilige Art.

Bilder von Senso

Die GALERIE MÜWA hat 140 m2. Sie eignet sich hervorragend für Schreibprojekte und zum Malen alleine oder zusammen mit anderen.

Gerda Sengstbratl und andere Autorinnen haben sich auf ein spannendes Unterfangen eingelassen: Sie literarisieren den Inhalt einer Damenhandtasche. 'Flugticket' führt ins Matriarchat auf den Bijagos Inseln in Westafrika.

Karin Ballauff/Petra Ganglbauer/Gertrude Moser-Wagner (Hg.)

Sozialkritische Literatur zeitgenössischer Autorinnen
u.a. Gerda Sengstbratl

ISBN 978-3-85371-359-4, engl. Broschur, 208 Seiten, 17,90 Euro, farbig bebildert